18.11.2019
Energietechnik

Gute Gespräche auf der Berliner Klärschlammkonferenz 2019

Die Veranstaltung des Vivis-Verlags mit weit über 300 Konferenzteilnehmern und knapp 20 Ausstellern deckte sämtliche Themen zum Klärschlamm ab. Im Fokus standen die Entwicklungen zur thermischen Entsorgung der Klärschlämme. Die Änderungen in der Düngeverordnung im Jahr 2017 führten zu stark rückläufigen Mengen der landwirtschaftlichen Ausbringung, was in einigen Regionen Deutschlands zu Entsorgungsengpässen führte. In diesem Zusammenhang wurden der Neuanlagebau und die zukünftig benötigten Kapazitäten für die Klärschlammverbrennung in den nächsten Jahren diskutiert, da der Klärschlamm in der Landwirtschaft keine Zukunft hat.

Ein weiterer Themenschwerpunkt widmete sich der Entwicklung zur verpflichtenden Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm, die größenabhängig für Kläranlagen ab 2029 greifen wird. Einigkeit demonstrierten die Teilnehmer insofern, dass die angestrebte Phosphorrückgewinnung grundsätzlich in die richtige Richtung zielt. Die Forderung der Teilnehmer gegenüber dem Gesetzgeber ist, sich ebenfalls der Mitverbrennung phosphorhaltiger Brennstoffe wie z.B. Tiermehl oder Gärresten zu öffnen.

Zu beiden Schwerpunkten „Entsorgung“ und „Phosphorrückgewinnung“ sieht sich WEHRLE mit dem dezentralen Entsorgungsansatz der hauseigenen K³-Technologie bestätigt. Die K3-Technologie – klein, kompakt, komplett – steht für standardisierte Wirbelschichtverwertungsanlagen mit einer Verarbeitungskapazität unter < 3t/h Brennstoffinput.

Diese Wirbelschichtanlagen können aufgrund des vereinfachten Genehmigungsverfahrens nach 4. BImschV ohne Öffentlichkeitsbeteiligung schnell im Markt realisiert werden, so dass ein Beitrag zur Reduktion von Entsorgungsengpässen geleistet sowie eine langfristige Entsorgungssicherheit und -unabhängigkeit garantiert werden kann.

Durch die spezielle Verfahrensführung wird auch das zukünftige Problem der P-Rückgewinnung adressiert: es werden phosphorreiche und schadstoffarme Aschen erzeugt, die optimal in einem nachgelagerten Phosphor-Recyclingverfahren z.B. zu einem Phosphor-Aschedünger aufbereitet werden können.

Sollte sich in Zukunft der Gesetzgeber gegenüber der Mitverbrennung von anderen Brennstoffen öffnen, bietet WEHRLE einen Vorteil für seine Kunden, da die brennstoffflexiblen Anlagen (Stichwort: Multi-Fuel) mit einem weiten Heizwertbereich umgehen können und somit für die Betreiber eine zukunftssichere Investition darstellen.