25.08.2020
Zentralbereich

160 Jahre WEHRLE in Emmendingen, 100 Jahre WEHRLE-WERK AG

Neue Wege, andere Perspektiven ˗ seit 1860, heute und in Zukunft

Die WEHRLE-WERK AG feiert dieses Jahr das 160-jährige Bestehen des Unternehmens, das 1860 von Wilhelm Wehrle als „Mechanische Werkstätte und Kesselschmiede“ gegründet wurde. Damals noch am Rand der südbadischen Stadt Emmendingen gelegen, befindet sich das Werk heute in der Stadtmitte. Die Stadt ist vor allem Anfang des 20. Jahrhunderts mit und durch WEHRLE um das Werk herum gewachsen. Die zentrale Lage und die Nähe zur Bevölkerung prägen bis heute den bodenständigen Charakter des Familienunternehmens.

1964 Haupteingang der WEHRLE-WERK AG - copyright Peter Thomann

Regional verwurzelt, weltweit tätig

Das mittelständische Unternehmen beschäftigt heute weltweit über 210 Mitarbeiter und ist mit internationalen Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern in über 45 Ländern tätig. Der derzeitige Fokus der Geschäftsentwicklung liegt dabei auf der Wachstumsregion Südostasien. Neben der wirtschaftlichen Weiterentwicklung legt das Unternehmen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Seit 2010 produziert WEHRLE zwei Drittel des eigenen Strombedarfs selbst und reduziert damit deutlich den eigenen CO2-Fußabdruck. Dieser nachhaltige Gedanke und die Beständigkeit sind nicht nur Charaktereigenschaft der Produkte und Leistungen, vielmehr spiegeln sie das Arbeiten bei WEHRLE und den Umgang mit den Mitarbeitern wieder.

 Die Entwicklung zum GreenTech-Unternehmen

Bereits in den 70er Jahren erweiterte das Emmendinger Unternehmen sein heutiges Produktportfolio um die thermische Abfallbehandlung und nahm 2006 die erste MYT®- Anlage zur Verarbeitung gemischter Haushaltsabfälle in Betrieb, eine der modernsten Abfallbehandlungstechnologien der Welt. 

In den 80er und 90er Jahren erweiterte WEHRLE sein Leistungsspektrum um Technologien für die Behandlung komplexer, hochbelasteter Abwässer – ein Produktfokus mit Zukunft. Weitere innovative Weltneuheiten für die Abwasserbehandlung folgten, so auch eine der ersten industriellen Wasserrecyclinganlagen für die abwasserfreie Industrie.

 Forschung für Ressourceneffizienz und Entsorgungsaufgaben von morgen

Auch 2020 steht die Weiterentwicklung des GreenTech-Unternehmens auf der Agenda. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeitet an mehreren eigenen Forschungsprojekten sowie an geförderten Projekten auf Landes- und Bundesebene. Die Forschungsaktivitäten umfassen verschiedene Themen des Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagements wie Ressourcenschonung, Rohstoffrückgewinnung oder Wasserwiederverwendung. Nicht selten sind es renommierte Universitäten, die WEHRLE als erfahrenen und praxisorientierten Forschungspartner suchen.

 Die Erfolgsgeschichte

Die Mitarbeiter des Unternehmens tragen stets einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg von WEHRLE bei. Durch die verschiedenen Epochen, prägen die Mitarbeiter die Geschichte ihres Wehrle Werks bis heute.

Ein respektvoller Umgang miteinander, Kollegialität sowie Offenheit, Kompetenz und eine Betriebszugehörigkeit teilweise über mehrere Generationen, das zeichnet die Unternehmenskultur bei WEHRLE aus.

Gesellschaftliche Verantwortung auf allen Ebenen ist für das Familienunternehmen ebenfalls zentraler Teil der Unternehmenskultur. Seit vielen Jahren engagiert sich die, aus dem Unternehmen hervorgegangene, WEHRLE-WERK Stiftung für Alten- und Pflegehilfe mit Angeboten in mehreren Pflegeeinrichtungen in der Region und in ihrem eigenen Quartierstreff. Mit der Förderung von Nachwuchstalenten erreicht WEHRLE eine Ausbildungsquote von 10 % und bietet jährlich für bis zu sechs Auszubildende und vier Fachschüler einen Ausbildungsplatz.

Mit Dampf in eine neue Zeit

1887 übernahm Otto Wehrle, der Sohn des Firmengründers Wilhelm Wehrle das Geschäft mit 12 Mitarbeitern und Auszubildenden. Er formte den Anker des Unternehmens, die Großteilefertigung. Diese beliefert damals wie heute den Anlagen- und Maschinenbau mit Großkomponenten bis zu 40 t Gewicht, ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal in der Region.

Otto Wehrle spezialisierte sich auf Brauereianlagen sowie Dampfkessel und prägte die internationale Ausrichtung unternehmerischer Entscheidungen. So konnten bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Kunden in Mittelamerika, Afrika und Asien WEHRLE-Produkte kaufen. Dies erforderte die Anschaffung von modernen Maschinen und die Umgestaltung des Werksgeländes.

Die Ausdehnung der Werksfläche in der wachsenden Stadt war immer wieder vor Hürden gestellt. Auch wenn in der damaligen Zeit Industriebetriebe in Innenstädten keine Seltenheit waren und als Zeichen des Fortschritts und Wohlstandes angesehen wurden. Mit den Betrieben kamen diverse Investitionen wie beispielsweise in Straßen und soziale Einrichtungen.

Wie bereits zu den Anfängen des Unternehmens ist WEHRLE auch heute maßgeblich an der Gestaltung des Stadtbildes in Emmendingen beteiligt. Mit dem „Emmendinger Plan“ stellt WEHRLE ein Konzept für die Weiterentwicklung und Öffnung des Werksgeländes zur Stadt hin vor. Neben der ökologischen Aufwertung des Geländes ist die Verzahnung von Industrie, Kultur und sozialen Einrichtungen Ziel der Konzeptstudie.

Die Umwandlung zur Aktiengesellschaft

Vor 100 Jahren, am 8. April 1920, wandelte Otto Wehrle das auf seine Person angemeldete Unternehmen in die WEHRLE-WERK Aktiengesellschaft um. Die Anteile am Unternehmen liegen seither zu 100 % in der Familie des Unternehmensgründers und sind auf die fünfte, sechste und siebte Generation aufgeteilt. 2018 hat Heiner Steinberg aus der sechsten Generation die Unternehmensführung übernommen.

Die frühe Einführung einer entsprechenden Corporate Governance, ist einer der Gründe, warum WEHRLE heute zu den wenigen Unternehmen gehört, die in der sechsten Generation noch immer zu 100 % im Familienbesitz sind

2012 Luftansicht Wehrle Werk und Stadtkern Emmendingen