08.10.2019
Umwelttechnik

Effektive Wasserwiederverwendung für Kühlwasser

WEHRLE hält Projektmeeting für bundesdeutsche Forschungsgruppe ab

Die Verfügbarkeit von Wasser in ausreichender Menge und Qualität ist entscheidend für das gesundheitliche Wohlergehen von Menschen in aller Welt, aber auch für die nachhaltige Entwicklungsfähigkeit von Regionen und für eine intakte Umwelt. In industrialisierten Regionen wie Deutschland wird der weitaus größte Teil des bereitgestellten Wassers in der Industrie und in der Stromerzeugung für Kühlzwecke eingesetzt. Wasserknappheit gefährdet somit zuerst viele produzierende Unternehmen und auch die Stromversorgung, wie der Hitzesommer 2018 verdeutlicht hatte.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt WEISS hat als Zweck, Methoden zur „Effizienten Kreislaufführung von Kühlwasser durch integrierte Entsalzung am Beispiel der Stahlindustrie“ zu entwickeln Hinter dieser etwas sperrigen Bezeichnung verbirgt sich die Suche nach Möglichkeiten zum Wasserrecycling bei der Kühlung industrieller Prozesse. Dies ist besonders sinnvoll, da sonst das Wasser in Kühlkreisläufen regelmäßig ausgetauscht werden muss, um unter anderem die Kalkablagerungen zu reduzieren. Dieser Vorgang wird „Abschlämmen“ genannt.

Das Forschungsprojekt WEISS zielt dabei darauf ab, durch eine effektive Behandlung dieses Abschlämmwassers die erforderliche Wassermenge zu halbieren und den Chemikalieneinsatz deutlich zu verringern. Mit diesen Maßnahmen besteht beispielsweise an einen durchschnittlichen Stahlwerk ein Wasser-Einsparpotenzial von 800.000 m³ pro Jahr, das entspricht in etwa dem Wasserverbrauch einer Kleinstadt mit über 15.000 Einwohnern.

Neben WEHRLE sind weitere Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland an diesem Forschungsprojekt beteiligt: das ist das VDEh-Betriebsforschungsinstitut, welches das Projekt koordiniert, die SMS Group, die Technische Universität Berlin, die Universität Duisburg-Essen, die Deutschen Edelstahlwerke, das Institut für Automation und Kommunikation und die Fontaine Engineering und Maschinen GmbH.

Beim Projekttreffen im Wehrle-Werk werden die bisherigen Forschungs-ergebnisse zusammengefasst und für die Veröffentlichung Anfang Dezember in Berlin aufbereitet. Dr. Bernd Fitzke, Geschäftsführer der WEHRLE Umwelt GmbH sagt dazu: „Die Beteiligung an Forschungsprojekten dieser Art ist für WEHRLE eine besonders interessante Herausforderung, weil hier wissenschaftliche Erkenntnisse und neue Entwicklungen direkt in die Anwendung gebracht werden. Hierbei kommt uns die Ingenieurserfahrung und das Fertigungs-Know-How unserer Mitarbeiter zugute und trägt erheblich zum positiven Gelingen solcher Forschungsprojekte bei“.