13.12.2020
Umwelttechnik

Wegweisende Technologien für die Abwasserbehandlung

Behandlung von pharmazeutischen Abwässern

Umweltschützer weisen seit langem auf die potenziellen Risiken von Arzneimittelverschmutzung hin. Der Grund: Wasser spielt eine integrale Rolle im Lebenszyklus der Arzneimittelherstellung. Sollten pharmazeutische Wirkstoffe im Abwasser in die Umwelt gelangen, könnte dies zur Bildung multiresistenter Keime in Flüssen und Seen führen. Die Behandlung pharmazeutischer Abwässer stellt somit eine Herausforderung dar und die Pharmahersteller stehen im Blickpunkt, ihren Beitrag zu einem besseren Wassermanagement zu leisten und konkrete Maßnahmen zur Eliminierung von Schadstoffen aus ihren Produktionsabwässern zu ergreifen. Das in Deutschland ansässige Unternehmen WEHRLE mit seiner langjährigen Erfahrung in der Behandlung komplexer Abwässer aus der Arzneimittelherstellung bietet Pharmaunternehmen vor diesem Hintergrund zuverlässige und kostengünstige Lösungen zur Erreichung dieses Ziels.

Mit mehr als 300 Referenzanlagen in 45 Ländern blickt WEHRLE auf eine 160-jährige Geschichte als führender Industriekesselhersteller in Deutschland zurück. Vor etwa 50 Jahren begann WEHRLE mit dem Bau von Kesseln für Müllverbrennungsanlagen und entwickelte in der Folge hochleistungsfähige Prozesstechnologien zur Behandlung eines der schwierigsten Abwässer – Deponiesickerwasser. „Wir bauten unsere ersten Anlagen vor ungefähr 30 Jahren, zunächst für die Behandlung von Sickerwasser und – da diese Technologie viele Vorteile bietet – später auch für die Behandlung komplexer Industrieabwässer“, sagt Robert Körner, Geschäftsleitungsmitglied und Leiter des Bereichs Marketing & Strategischer Vertrieb bei WEHRLE.

Als Pionier und weltweiter Technologieführer in diesem Nischenmarkt baut WEHRLE modulare Industrieabwasserbehandlungsanlagen, die leicht erweitert werden können, um das Produktionswachstum und die damit verbundene Zunahme der Abwassermenge zu unterstützen. Zusätzlich zu ihrem modularen Design passen sich die hochautomatisierten Anlagen flexibel an die jeweiligen Durchsatzmengen an. In der Pharmaproduktion werden pharmazeutische Wirkstoffe oft in Batch-Prozessen hergestellt, was zu einem plötzlichen hohen Abwasserstrom führt. Statt auf den Bau großer Behälter zur Sammlung und anschließenden Behandlung des Abwassers zu setzen, passt sich die Abwasserbehandlungsanlage des Unternehmens automatisch an die Abwasserkapazität an.

Darüber hinaus ist die ganze Anlage ummantelt und erleichtert die vollständige Trennung des Produktionsabwassers von der Umgebung. „Unsere Anlagen sind sehr kompakt, platzsparend und mit wenig Personalaufwand zu betreiben”, erklärt Robert Körner. Außerdem unterstützt das WEHRLE-Team die Betreiber durch Ferndiagnostik, um etwaige Probleme zu beseitigen.

Im Gegensatz zur Standardlösung “Ein Produkt passt zu allem” entwirft das WEHRLE-Team als Engineering-Firma und Anlagenbauer Lösungen mit intelligenten Verfahrenskombinationen, die auf die spezifischen Standortbedingungen und Erweiterungspläne des Kunden zugeschnitten sind. Da das Unternehmen WEHRLE mehrere Anlagen betreibt, fließt das Feedback seiner Anlagenbetreiber bei der Optimierung des Projektdesigns mit ein. Darüber hinaus werden Laborversuche mit dem Originalabwasser sowie, falls erforderlich, Vor-Ort-Pilotierungen über mehrere Monate durchgeführt, um die Anlagenauslegung entsprechend den Bedingungen vor Ort zu optimieren.

„Unsere Anlagen sind sehr kompakt, platzsparend und mit wenig Personalaufwand zu betreiben”

Je nach Kundenwunsch bietet WEHRLE gleichermaßen Lösungen für die Nutzung des Abwassers an, d.h. für die Aufbereitung zur Wiederverwendung für interne Zwecke. Zum Portfolio gehört ebenso die Erzeugung von Biogas aus Abwässern, welches für die lokale Wärme- und Stromerzeugung verwendet wird, sowie die Realisierung von „Zero-Liquid-Discharge-Fabriken“.

Ein sehr erfolgreiches Fallbeispiel ist ein Pharmahersteller in Schottland mit einer konventionellen Abwasserbehandlungsanlage, der seine Produktion steigern wollte. Sein Plan war, die bestehende Abwasserreinigungsanlage zu erweitern, was zu einem höheren Platz-, Strom- und Chemikalienverbrauch geführt hätte. An diesem Punkt kam WEHRLE ins Spiel. Das Team begann damit, zunächst alle Abwasserströme in der Fabrik zu bestimmen (das sogenannte “Water Mapping”), ein umfassendes Wassermanagementsystem zu entwickeln und kompakte Nebenstrombehandlungsanlagen zu bauen, anstatt die bestehende Großanlage zu erweitern. Das Ergebnis: eine Abwasserbehandlungsanlage, die nun bis zu 20.000 kWh Strom und ungefähr 20.000 kWh Wärmeenergie pro Tag für den internen Gebrauch erzeugt. Gleichzeitig wurde der Chemikalienverbrauch um mehr als 30 Prozent reduziert und die Abwasserqualität um ein Fünffaches verbessert. Robert Körner fasst die herausragende Stellung von WEHRLE in der Branche zusammen: „Wenn ich das Feedback, das wir nach Projektabschluss im Rahmen unseres ISO 9000-Verfahrens sammeln, in so etwas wie Amazon-Sterne übersetze, entspräche das 4,8 von 5 Sternen, was in unserer Branche einzigartig ist.“

WEHRLE wurde als einer der 10 besten Anbieter von Lösungen für die Behandlung von pharmazeutischen Abwässern ausgezeichnet

WEHRLE wurde als einer der 10 besten Anbieter von Lösungen für die Behandlung von pharmazeutischen Abwässern ausgezeichnet