09.03.2020
Zentralbereich

Gemeinschaftswerk von Stadt Emmendingen und Wehrle

Die Weltkugel vom Marktjubiläum hat jetzt im Vollrath’schen Park einen endgültigen Platz gefunden. Gefertigt haben sie Auszubildende des Wehrle-Werks.

Bildquelle: WEHRLE // WEHRLE-Weltkugel im Vollrath'schen Park in Emmendingen

EMMENDINGEN. Sie steht seit ein paar Tagen im Vollrath’schen Park. Jetzt wurde die Weltkugel, die bei der Feier 600 Jahre Marktrecht vor zwei Jahren ein große Rolle gespielt hat, an ihrem neuen Standort eingeweiht. "Sie ist auch ein schönes Zeichen der Zusammenarbeit mit dem Wehrle-Werk", sagte Oberbürgermeister Stefan Schlatterer bei der offiziellen Einweihung. Gebaut haben sie nämlich Azubis des Emmendinger Traditionsunternehmens.

Die Idee hatte Kulturamtsleiter Hans-Jörg Jenne, der augenzwinkernd meinte "gut kopiert ist besser als gut erfunden". Anlass war das 600-jährige Bestehen des Markrechts, das die Stadt im Jahr 2018 gefeiert hat. Die Weltkugel stand damals auf dem Marktbrunnen und wurde beim Marktspiel eindrucksvoll mit Feuer inszeniert. Sie haben "Qualität gemacht", bescheinigte der Kulturamtsleiter Kilian Winterle, Niclas Schmitt, Aaron Ehret und Jan Bola, die mit ihrem Ausbilder Norbert Buser neben dem Pendel für das Marktspiel auch die 45 Kilo schwere Weltkugel gefertigt haben. Zwei Wochen lang haben sie daran gearbeitet. Nun steht die Kugel auf einem soliden Betonsockel im Vollrath’schen Park, der Anlass und die Hersteller nennt. Den Stahl dafür hatte das Wehrle-Werk gesponsert.

Schon bei 28 Jahre vorher, bei der Feier des Stadtrechts, hat das Wehrle-Werk die gigantische Zeitmaschine mit Rädern von bis zu sechs Metern Durchmesser gefertigt. Für Jenne ist die Weltkugel ein richtiges Denk-mal: "Wir sind nicht mehr das klein badische Ländle, uns berührt die Welt."

Auch Wehrle-Chef Heiner Steinberg sah in der Weltkugel ein schönes Symbol der Kultur- und Handelsströme. Für die Auszubildenden sei es eine schöne Erfahrung gewesen, etwas mit Anspruch zu machen, nicht nur mit Funktion – und Wehrle halte die Ausbildung für sehr wichtig und wolle die Hälfte seiner Fachkräfte selbst ausbilden.

Für Oberbürgermeister Schlatterer ist die Weltkugel ein erster Schritt, um mehr Aufenthaltsqualität in den kleinen Park am Brettenbach zu bringen. Der hat zum Hochwasserschutz kleinere Umgestaltungen erfahren. Nun sollen die alten Mühlsteine, die am Parkeingang ein recht unbeachtetes Dasein fristeten, auf einem neuen kleinen Pflasterbereich aufgestellt werden. Denn die Mühlen hatten Bedeutung für die Stadt: "Die Vollrath’sche Mühle wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt", sagt Jenne, "und Unternehmen wie Wehrle wären nicht ohne Mühle und Gewerbekanal denkbar."

Quelle: Badische Zeitung  vom Samstag, 7. März 2020 um 06.17 Uhr // Sylvia-Karina Jahn