13.06.2019
Zentralbereich

WEHRLE unter Volldampf

Gute Auftragslage aus aller Welt für Hochleistungsanlagen zur Abwasser- und Abfallbehandlung aus Emmendingen. 

EMMENDINGEN (BZ). Wer derzeit die Moltkestraße in Emmendingen durchfährt sieht auf dem Gelände der Wehrle-Werk AG ungewöhnlich viele Container stehen. Diese Container beinhalten kompakte Abwasserbehandlungsanlagen zur Reinigung von hochbelastetem Sickerwasser aus Abfalldeponien. Aktuell werden diese Container fertiggestellt und für die Lieferung nach Algerien vorbereitet.

Der Grund, warum diese Container auf dem Freigelände stehen und nicht wie üblich in den Werkshallen, ist einfach: Die Auftragslage bei Wehrle ist sehr hoch und die Hallen sind vollständig belegt. Teilweise werden Komponenten bereits an kurzfristig angemietete Standorte ausgelagert, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Mehr Personal und mehr Auszubildende

Dabei findet die Arbeit der „Wehrleianer“ nicht nur in Emmendingen statt: In insgesamt 18 Ländern sind Fachleute von Wehrle aktuell mit dem Bau von Anlagen beschäftigt. Während in Thailand mit Beteiligung von Wehrle die wohl fortschrittlichste Abfallbehandlungsanlage der Welt nach dem beim ZAK Kahlenberg bewährten MYT-Verfahren realisiert wird, entsteht bei einem Pharmakonzern in Rumänien eine moderne Anlage zur Elimination von pharmazeutischen Wirkstoffen im Abwasser. Gleichzeitig sind die Vorbereitungen für den Bau des neuen Wehrle-Kessels für das Heizkraftwerk der Uniklinik Freiburg in vollem Gange. Auch das beansprucht zunächst viel Platz im Emmendinger Werk und erfordert einen hohen Grad an Leistung und Flexibilität.

Das Unternehmen sieht sich als Schrittmacher im internationalen Wachstumsmarkt für Energie- und Umwelttechnologie und rechnet mit einer weiterhin steigenden Auftragslage. Die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften ist daher in vollem Gange. Bereits 2018 kamen 23 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen neu hinzu, für 2019 erhofft sich Wehrle eine ähnliche Erfolgsquote. Gleichzeitig wird die Ausbildungskapazität aufgestockt und so in zukünftiges Fachpersonal investiert, kündigt das Unternehmen an. Die wachsende Anzahl von Aufträgen und Anfragen ist auch der Grund für die Besucher aus aller Welt, die derzeit in das Wehrle-Werk kommen, sich Prozesstechnologien erläutern lassen oder Verträge abschließen und in der Mittagspause oder am Abend das Stadtbild bereichern.

Aus dem 1860 gegründeten Unternehmen ist eine international aktive Unternehmensgruppe geworden. Mit den drei Geschäftsbereichen Energietechnik, Umwelttechnik, Fertigung und mehreren internationalen Tochtergesellschaften und Partnern entwickelt, plant, liefert und betreibt Wehrle Anlagen und Komponenten zur Energieerzeugung aus Verbrennungsprozessen, Klärschlammverbrennung zur Phosphorrückgewinnung, industrielle Wasseraufbereitung, Abwasser- und Abfallbehandlung, Güllebehandlung, Wasserrecycling und Wertstoffrückgewinnung aus Abwässern und fertigt in den werkseigenen Hallen Komponenten für den Maschinen- und Anlagenbau.

Das Emmendinger Traditionsunternehmen beschäftigt derzeit 189 Mitarbeiter und ist bereits in der fünften und sechsten Generation zu hundert Prozent in Familienbesitz.

Quelle: Badische Zeitung // Donnerstag, 13. Juni 2019 // Link zum Artikel