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Biologische Abwasserbehandlung von Deponiesickerwasser

Zuverlässige Reinigung von Sickerwasser aus der Hausmülldeponie reduziert Betriebskosten

Riederberg, Österreich – Wie effiziente Anlagentechnologie nachhaltig Betriebskosten einsparen kann. Die erfolgreiche Umrüstung einer Sickerwasseraufbereitungsanlage von der Osmose-Technologie zu einem schadstoffreduzierenden BIOMEMBRAT®-Verfahren

Die Deponie Riederberg erteilt im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung des Landes Tirol den Auftrag zum Bau und Betrieb der Sickerwasserreinigungsanlage zur Indirekteinleitung. Mithilfe des BIOMEMBRAT® plus - Hochleistungsmembranbioreaktors hat die Deponie ihre Betriebskosten um 50 % gesenkt und spart insgesamt ca. 6 Millionen Euro während des Sanierungszeitraums. 

Die Sickerwasserreinigungsanlage hat eine Kapazität von 24.000 m³ Sickerwasser pro Jahr. Sie reduziert die CSB-Last des Abwassers um bis zu 97% und mindert den NH₄-N Gehalt um bis zu 99%. 

  • 300.000 m³ gereinigtes Rohsickerwasser
  • 35 - 120 m³ behandeltes Abwasser pro Tag
  • 700m³ Speicherbecken für Sickerwasser
  • 600 m³ Speicherbecken für Bioreaktor, 1. & 2. Nitrifikation und Denitrifikation
  • "Die Projektabwicklung, besonders was die Zusammenarbeit und Umsetzungsphase in diesem Projekt betrifft, ist sehr zu unserer Zufriedenheit verlaufen. Besonders positiv dabei war die Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft des WEHRLE – Projektteams. Die Professionalität und die eigenstrukturierte Umsetzung intern haben zu einem sehr guten Ergebnis geführt."

    Martin Rottler
    Deponieverantwortlicher zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme, Land Tirol
  • "Seit 13 Jahren bin ich für WEHRLE als Betriebsleiter der Sickerwasserreinigungsanlage in Riederberg tätig. Ich bin dankbar, diese anspruchsvolle Aufgabe eigenverantwortlich durchführen zu können und freue mich, mit unseren Kunden, den Mitarbeitenden des Land Tirol, zusammenzuarbeiten. Ein Arbeitsumfeld, das auf einer hohen gegenseitigen Wertschätzung basiert."

    Rudolf Unterrainer
    Umwelttechnik Service und Betrieb

    Lösungsansatz und Konzeptbeschreibung

    Das biologische Verfahren zur Sickerwasserbehandlung wird in ein innovatives Gesamtanlagenkonzept einschließlich einer Leichtbauhalle und bestehender Sickerwasserbecken integriert. Im Hauptstrom wird das Sickerwasser durch das BIOMEMBRAT ® plus -Verfahren aufbereitet. Nach diesem Behandlungsschritt erfolgt eine chemisch physikalische Reinigung des Sickerwassers auf die geforderten Indirekteinleiter Grenzwerte. Die umweltneutralen Salze werden so aus dem System ausgeschleust, dadurch fallen nur geringe Reststoffmengen zur externen Entsorgung an. Die organischen Parameter sowie die Stickstoffkonzentrationen werden in dieser zweistufigen Anlage wirkungsvoll reduziert. 

    Die geschickte Verschaltung aus biologischer Aufbereitung mit nachgeschalteter Niedrigenergie-Ultrafiltration und Nanofiltration sowie Aktivkohleadsorption verursacht deutlich geringere Betriebskosten als die bisher betriebene Umkehrosmoseanlage. 

    Dieses Beispiel zeigt, dass mittel- und langfristig ein Reinigungskonzept ohne Salzrückhaltung viele Vorteile erhält. Die sinnvolle Verfahrenskonzeption mit einer biologischen Reinigung als zentralen Verfahrensbaustein hat sich bereits an mehreren Standorten über Jahre hinweg bewährt und als sehr betriebsstabil und wirtschaftlich erwiesen. 

    Lieferumfang

    Leistung

    KomponenteZulauf Ablauf Leistung
    CSB 15.000 mg/l < 300 mg/l < 97 %
    NH₄-N 3.500 mg/l < 200 mg/l < 99 %
    AOX 2 mg/l < 0,5 mg/l < 75 %

    Ausgangslage des Projekts

    Am Standort der Deponie Riederberg wurde in der Vergangenheit eine zweistufige Osmoseanlage zur Reinigung des Sickerwasssers betrieben. Nachdem die Konzentrate über einige Jahre dem Deponiekörper zurückgeführt wurden, entschloss sich die Betriebsleitung, die Konzentrate extern zu entsorgen, um die korrekte Funktionalität der Anlage weiterhin gewährleisten zu können. 

    Die Kosten der externen Entsorgung, die stetige Reduzierung der Ausbeute bei einem gleichzeitigen Anstieg der Betriebs- und Wartungskosten veranlasste das Land Tirol, das Lösungskonzept zur nachhaltigen Abwasserbehandlung neu zu denken.

    Impressionen der Referenzanlage

    • plant operator Rudolf Unterrainer - Riederberg - landfill leachate plant - WEHRLE
    • BIOMEMBRAT plus - outdoor view of the landfill leachate treatment system - WEHRLE-WERK AG
    • BIOMEMBRAT plus - indoor view of the landfill leachate treatment system - WEHRLE-WERK AG
    • BIOMEMBRAT plus - outdoor view of the landfill leachate treatment plant- WEHRLE-WERK AG
    • BIOMEMBRAT plus - Waste water samples of the landfill leachate treatment plant- WEHRLE-WERK AG
    • BIOMEMBRAT plus - Waste water treatment plant for landfill leachate - WEHRLE-WERK AG
    • BIOMEMBRAT plus - Waste water treatment plant for landfill leachate - WEHRLE-WERK AG
    • BIOMEMBRAT plus - Waste water treatment plant for landfill leachate - WEHRLE-WERK AG
    • Waste water treatment plant for landfill leachate - WEHRLE-WERK AG

      Inbetriebnahme

      Die erfolgreiche Inbetriebnahme der Abwasserbehandlungsanlage erfolgte bereits im Jahr 2012 und hält bis heute zuverlässig die gesetzliche Reinigungsleistung und vorgeschriebenen Grenzwerte ein. Die laufende Überwachung und Instandhaltung sowie erforderliche Einzelmaßnahmen wie Wartungs- und Sanierungsarbeiten werden seit jeher von WEHRLE übernommen. Durch das Reinigungsverfahren wird am Standort Riederberg nicht nur nachhaltig Sickerwasser gereinigt, auch die Geruchsbelästigung für die Anrainer ist seitdem beseitigt. Durch die nahezu vollständige Schadstoffeliminierung und den Wegfall der externen Konzentratentsorgung konnten die Betriebskosten um ca. 35 % reduziert werden.

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